Badminton

Notfallplan nach Hallensperrung

Die Sperrung der Harkenberg-Sporthalle stellt die Hörsteler Sportvereine vor ernsthafte Probleme. Vertreter der Vereine haben sich jetzt versammelt, um gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.

Die Schließung der Harkenberg-Sporthalle vor einem Monat hat enorme Auswirkungen. Die Dreifachsporthalle spielt nicht nur für den Schulsport, sondern auch für den Vereinssport der gesamten Stadt Hörstel eine zentrale Rolle. Die Sportvereine, die die Halle regelmäßig nutzen, müssen sich zumindest zeitweise auf eine neue Situation einstellen. Ziel der Vereine ist es nun, das Beste daraus zu machen, damit der Trainings- und Spielbetrieb nicht völlig zum Erliegen kommt.

15 Vertreter der Hörsteler Sportvereine haben sich deshalb Montagabend auf Einladung des SC Hörstel getroffen, um nach Möglichkeiten zu suchen. Darunter waren auch die Vertreter der SC-Abteilungen Badminton, Fußball, Handball und Volleyball. Von der spontanen Bereitschaft, sich in dieser heiklen Situation gegenseitig zu unterstützen, zeigte sich SC-Vorsitzender Jürgen Lücke im Anschluss begeistert. Von der Fachabteilung der Stadt Hörstel habe er erfahren, es sei nicht damit zu rechnen, dass die Halle vor Mitte Oktober wieder zur Verfügung stehen werde.

Harkenberghalle gesperrt 2024 
Vertreten beim Gespräch am Montagabend waren: die Vereine DJK Gravenhorst (Tischtennis), SV Teuto (Volleyball); FC Stella (Vorstand) und der SC Hörstel (Vorstand, Badminton, Fußball, Handball und Volleyball). Hinzugekommen waren auch die Koordinatoren der Hallenzeiten für die Hallen in Hörstel und Riesenbeck. (Foto: SC Hörstel)

Die Zahl der Sportler und Betreuer, die von der Schließung direkt betroffen sind, geht in die Hunderte. Trainingspläne müssen teils neu geschrieben werden, Nutzungszeiten und -dauer verschieben sich. Das kann am Ende auch zu Lücken bei der Betreuung der Sportgruppen führen: Nicht jeder Trainer, nicht jeder Aktive kann sich einer veränderten Zeitplanung anpassen. Beim Zusammentreffen im Waldstadion haben sich sofort die Fachgruppen zusammengesetzt. Um Entscheidungen zu treffen, wie man sich gegenseitig unterstützen kann, wurden die Pläne und Kalender zusammengelegt, berichtet Lücke. Für die jeweiligen Sportarten gibt der SC Vorsitzende folgenden ersten Überblick:

  • Beim Tischtennis steht die DJK Gravenhorst in Kontakt mit dem SV Brukteria Dreierwalde, um deren Tischtennisplatten mitbenutzen zu können. Man braucht eine Halle, in der sowohl der Trainingsbetrieb in der Woche als auch der Wettspielbetrieb am Wochenende stattfinden kann. Ein ständiges Umziehen und der Transport von Tennisplatten könne keine Lösung sein. Es sind etliche Details zu klären.
  • Am meisten kneift es beim SC noch im Bereich Badminton, sagte Lücke. Beim Badminton liegen die Probleme bei der Linierung und den Spannvorrichtungen der Netze. Nicht in jeder Halle ist die erforderliche Linierung auf dem Boden angebracht. In der Harkenberg-Sporthalle standen für die rund 30 Teilnehmer fürs Training drei Felder zur Verfügung. In der Ludgerus-Sporthalle gibt es nur ein Feld, was für die hohe Teilnehmerzahl zu wenig ist. Ein Ausweichen auf andere Vereine der Region ist nur schwer möglich, da es zu wenige davon gibt. Eine Möglichkeit könnte in Rheine liegen, wo man mit der Stadt das Gespräch sucht.
  • Die Handball-Abteilung bedankt sich bei anderen SC Sparten, insbesondere Volleyball, die ihre Trainingszeiten in der kleineren Ludgerus-Halle minimieren, um Platz zu schaffen, teilt der Vorsitzende mit. Besonders entgegenkommend seien die Volleyballer des SV Teuto Riesenbeck, die in der Grünen Halle im Vogelsang eine beachtliche Zahl von Trainingszeiten für die Übergangszeit frei machen. Dort sei zu berücksichtigen, dass laut Regelwerk nur die Grüne Halle und die Harkenberg-Sporthalle für den Wettspielbetrieb zugelassen sind - die Maße der Ludgerushalle reichen dafür nicht. Für die Meisterschaftsspiele der Jugendmannschaften der jüngeren Jahrgänge wurde vom Verband eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Der FC Stella Bevergern will prüfen, ob die Judoka auf einen kleinen Anteil der Hallenzeiten in der Grünen Halle verzichten können.

In konstruktiven Gesprächen steht der SC Hörstel zudem mit der Leitung der Forensischen Klinik zur Nutzung der Sporthalle im LWL-Therapiezentrum an einem Abend in der Woche. Die Klinikleitung hatte schon vor Inbetriebnahme der Klinik angeboten, dass die Sporthalle von Vereinen mitgenutzt werden dürfe. Nach Information des SC-Vorsitzenden hat jeder der vier Hörsteler Sportvereine einmal pro Woche in den Abendstunden die Möglichkeit zur Nutzung. Diese Kooperation soll dauerhaft erfolgen.

Die Sportvereine wollen jetzt ihre Planung auf die Zeit bis Ende Oktober konzentrieren. Nach den Herbstferien beginnt die Winterperiode im Vereinssport. Die Fußball-Abteilungen wären erst ab November von einer Hallenschließung betroffen. Dann nämlich verlegen Alte Herren und Mini-Kicker der Fußballabteilung das Training gewöhnlich in die Halle.

„Zusammenfassend ist hervorzuheben, wie sportlich fair alle Sportkameraden einander unterstützen.“
Die Hörsteler Vereine in einer Erklärung

In einer Presseerklärung stellt der SC Hörstel fest: „Zusammenfassend ist hervorzuheben, wie sportlich fair alle Sportkameraden einander unterstützen. Sämtliche Mannschaften aller Vereine in der Stadt Hörstel werden aufgrund der reduzierten Trainingszeiten im Wettspielbetrieb in dieser Saison benachteiligt sein.“ Ende September werde ein weiterer Abstimmungstermin der Vereine geplant, weil dann Klarheit über den tatsächlichen Ausfall der Harkenberg-Sporthalle bestehen sollte.

Schaden wird untersucht

Seit gut einem Monat hält die Stadtverwaltung die Harkenberg-Sporthalle für jegliche Nutzung gesperrt. Grund dafür sind abgelöste Teile der abgehängten Deckenkonstruktion und defekte Halterungen. Wie lange die Sperrung anhalten wird, ist nicht absehbar - ob Wochen oder sogar Monate. Die Stadt hat jetzt eine Firma damit beauftragt, die Deckenkonstruktion abzunehmen, um dann mögliche Schäden zu begutachten. Dieser erste Schritt soll kurzfristig erfolgen, erklärte Fachbereichsleiter Christian Ungruh. Weitere, bislang noch nicht bekannte Schäden im Deckenbereich sind nicht auszuschließen.


Ibbenbürener Volkszeitung, 23.07.2024
Stephan Beermann (Autor)
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