Handball

Wer am Sonntagnachmittag in der sehr gut besuchten Hörsteler Harkenberghalle beim Nachbarschaftsderby der Herren 1 gegen TuS Recke 1 nicht dabei war, hat etwas verpasst oder seinem Kreislauf etwas Gutes angetan. Das Spiel bot den Zuschauern alles was Handball ausmacht, leidenschaftlicher, fairer Einsatz von beiden Mannschaften von Anfang an, herausragende Torwartleistungen, wechselnde Führungen bis zum Schluss. Mehr Spannung, Emotionen, Farbe und manche Adrenalinschübe, hat es wohl seit Jahren nicht mehr in der Harkenberghalle gegeben, denn das Spiel war ein echter Hitchcock Thriller.

Den eindeutig besseren Start ins Spiel hatten die Hörsteler, obwohl man zunächst mehrmals am sehr guten Recker Torwart scheiterte, konnte man mit 5:1 in Führung gehen. Recke kam dann etwas besser ins Spiel und verkürzte auf 6:3, Hörstel ließ sich aber nicht aus dem Spiel bringen und konnte in den nächsten Minuten die Führung auf 10:4 ausbauen. Der Hörsteler Lauf wurde in dieser Phase empfindlich gestört, verlor man doch seinen Abwehrchef für viele überraschend, in der 11’ten Minute. Recke konnte die leichte Verunsicherung der Hörsteler in den folgenden Minuten nutzen und konnten über ein 10:7 bis zur 27 min den Anschluss zum 13:12 wieder herstellen. Hörstel konnte aber nochmal zulegen und die Führung wieder auf 15:12 ausbauen und ging verdient mit einer 15:13 Führung in die Pause.

Nach der Pause entwickelte sich das Spiel zu einem wahren Hitchcock Thriller, indem zunächst Recke den eindeutig besseren Lauf erwischte und in der 35 min mit 15:16, erstmals in diesem Spiel in Führung ging. Bis zur 40 min beim Stand von 19:19 konnte Hörstel auf Augenhöhe mithalten, als es zur nächsten empfindlichen Störung für Hörstel kam und man genauso überraschend seinen Mittelaufbauspieler verlor. Der anschließende Klärungsbedarf führte zu viel Platz auf dem Spielfeld, so das Hörstel die nächsten ca. 60 Sekunden mit 2 Feldspielern gegen 6 Feldspielern von Recke spielen musste. Recke konnte sich jetzt bis zum 19:22 etwas absetzen, aber nicht entscheidend weil Hörstel noch in Unterzahl auf 20:22 verkürzte. Spätestens jetzt war jedem in der Halle klar, das Hörstel sich nicht aufgeben würde. Auch der Verlust des Ersatzabwehrchefs in der 44’ten Minute nach der 3’ten Zeitstrafe, brachte Hörstel jetzt nicht mehr aus dem Konzept, hatte man doch längst in den Modus „Jetzt erst recht“ umgeschaltet, jeder kämpfte für die Ausgeschiedenen mit. Diesen Modus hatten spätestens jetzt auch die Hörsteler Zuschauer angenommen und unterstützen die Mannschaft nach Kräften und als Hörstel ca. in der 52’ten Minute erstmals wieder mit 25:24 in Führung ging war zu spüren, das der Sieg noch möglich ist. Beide Mannschaften kämpften nun leidenschaftlich um den Sieg und die Führung wechselte bis zum 28:29 für Recke, hin und her. Hörstel glich ca. 90 sec vor Schluss zum 29:29 aus. Den anschließenden Angriff von Recke konnte Hörstel abwehren und nahm ca. 30 sec. vor Endes des Spiels noch ein Team Timeout um den letzten Angriff zu besprechen. Olli Bruns war es dann vorbehalten ca. 10 sec vor dem Schlusspfiff den lautstark umjubelten Siegtreffer zu erzielen. Der letzte Angriffsversuch in den verbleibenden Sekunden konnte Recke nicht mehr zum Ausgleich nutzen. Der Schlusspfiff ging dann im Jubel der Spieler und Zuschauer unter!

Die Herren 1 wurde vom Publikum mit Standing Ovations verabschiedet, die sich mit einer Laola Welle bedankte. An dieser Stelle sei ausdrücklich erwähnt, die frenetische Unterstützung des Hörsteler Publikums richtete sich nicht gegen die Recker Mannschaft, sondern diente allein der Unterstützung der eigenen Mannschaft. Ebenso erwähnenswert ist, dass sich Recke als fairer sportlicher Verlierer zeigte! Das gestrige Spiel war ein Paradebeispiel dafür, wie äußere nicht beinflussbare Rahmenbedingungen, in unbändige Motivation umgewandelt werden können. Manch ein Spieler und Zuschauer mag sich ob der äußeren Rahmenbedingungen allerdings vorgekommen sein, wie in einem schlechten Film und dachte vielleicht an den Filmtitel: „Den Sie wissen nicht, was Sie tun“. Dieser Gedanke wurde aber wieder verworfen, war und ist dies doch ein sehr guter Film.

Mit dieser Leistung haben die Herren 1 beim nächsten Heimspiel am kommenden Sonntag um 14:45 Uhr in der Harkenberghalle, auch gegen SC Arminia Ochtrup 1 durchaus auch eine Chance.

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