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Für Sportler wird es teurer

„Ein Hammer“, „ein Schock“, „absolut heißes Eisen“ - die Vorstände der Hörsteler Sportvereine sind geplättet: Sie sollen der Stadt für die Nutzung der Sportstätten erheblich mehr Geld bezahlen. Schuld soll das Finanzamt sein.

Auf die „großen vier“ Sportvereine der Stadt Hörstel kommen erhebliche Mehrkosten zu. Und zwar so viel, dass den Vorsitzenden angst und bange wird, wie sie diese Zusatzbelastung stemmen sollen. Dass die Nutzung der städtischen Sportstätten, also Sporthallen und Außenanlagen, für sie teurer wird, hatten sie gewusst. Nicht aber in dieser Höhe und in dieser Geschwindigkeit. Saftige Beitragserhöhungen ab Januar gelten als sicher.

Was bislang auf Vorstandsebene mit der Stadtverwaltung diskutiert wurde, brachten Teuto-Vorsitzender Thorsten Pelster und sein Vorgänger Josef Schippmann im Rat während der Fragestunde für Einwohner aufs Tapet. „Wie denkt man sich das im Rat? Wie will der Rat mit dieser Steigerung umgehen“, wollte Schippmann wissen. Speziell eine Reaktion des Rats konnte er erwarten. Denn der hat sich zu dieser Frage noch gar nicht beraten. Ein möglicher Beschluss wird erst im Dezember erwartet.

Sebastian Lipski 2024 IVZFür Sebastian Lipski, Sprecher des Stadtsportverbands Hörstel, war die Ankündigung der Stadt "ein Hammer". (Foto: Stephan Beermann / IVZ)

Doch um was genau geht es? „Dies ist keine städtische Sparmaßnahme, das kommt nicht von uns“, stellt Bürgermeister David Ostholthoff als erstes fest. Den Anstoß gab vielmehr das Finanzamt nach einer großen Betriebsprüfung. Die Stadt Hörstel verwaltet seine Sportstätten seit Neubau der Grünen Halle in Riesenbeck als „Betrieb gewerblicher Art“. Das hat erhebliche steuerliche Vorteile für die Stadt. Allerdings auch einen Haken, wie sich jetzt herausstellt.

Denn um auch künftig von den steuerlichen Vorteilen zu profitieren, die die Betriebsform mit sich bringt, muss die Stadt als „Betrieb gewerblicher Art“ pro Jahr mindestens fünf Prozent der Gesamtkosten (Investition, Unterhaltung, Betriebskosten etc.) von den Vereinen einnehmen. Bei jährlichen Kosten von einer Million Euro sind das „über den Daumen“ rund 50.000 Euro. Bislang haben die Vereine aber nur drei Prozent bezahlt, ab Januar sollen es acht Prozent sein.

Was auf die Vereine finanziell genau zukommt, ist noch nicht mit spitzem Stift gerechnet und hängt auch vom jeweiligen Verein ab. Beim SV Teuto spricht man von einer Beitragserhöhung um 300 Prozent. 45 Cent zahlen die Vereine pro Hallenstunde, künftig werden es 1,25 Euro pro Stunde sein. Deutlich auch die Steigerung der Sportplatzgebühr: statt 89 Euro pro Monat werden für die Vereine 325 Euro fällig.

Die Vereine stehen schon heute unter hohem Druck, meint Sebastina Lipski, Stadtverbandsvorsitzender und zugleich Vorsitzender des FC Stella Bevergern, und er fügt hinzu: „Jetzt kommt der Hammer noch oben drauf.“ An einer sehr deutlichen Erhöhung ihrer Mitgliederbeitragssätze kämen die Vereine nicht vorbei.

Thorsten Pelster rechnet mit Mehrkosten von rund 8000 Euro für seinen Gesamtverein. Den Mut verlieren will er aber nicht: „Die Erhöhung ist krass, haut uns aber nicht gleich um.“ Er hofft noch, dass es eine andere Lösung als die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge gibt. Zum Beispiel, dass die Stadt im Gegenzug die Jugendarbeit der Vereine finanziell stärker würdigt. Ob es dazu kommen wird, sei Entscheidung des Rates, sagte Bürgermeister Ostholthoff zu diesem Vorschlag.

Der Rathauschef überließ die Übermittlung der schlechten Nachricht Anfang September seinen Mitarbeitern, kennt gleichwohl die Details: Auf „bis zu 50.000 Euro“ für die vier Vereine pro Jahr beziffert er die Zusatzbelastung. Wenn die Stadt darauf verzichten würde, die Vereins-Beiträge einzutreiben, gingen die bereits oben erwähnten steuerlichen Vorteile des „Betriebs gewerblicher Art“ flöten. „In diesem Fall bekäme die Stadt bis zu 150.000 Euro erstatteter Steuer nicht wieder.“ Die kämen zur Million, die die Stadt für die Unterhaltung ihrer Sportstätten zahle, noch oben drauf. Es gehe nicht darum, die Vereine zu schröpfen. Aber es könne auch nicht sein, dass der Steuerzahler alles bezahlen müsse. Bislang decke die Stadt doch 97 Prozent aller Kosten ab. Überhaupt stelle sich ihm zunehmend die Frage, was noch leistbar ist. Jede weitere Investition in die nächste Flutlichtanlage, Gebäude und Platz erhöhe die Gesamtkosten. Auch müsse darüber gesprochen werden, ob die Erhöhung, die nun auf die Vereine zukommt, tatsächlich so unzumutbar ist. Nach seiner Rechnung wären die Zusatzkosten zu begleichen, wenn jedes Mitglied (die vier Vereine haben zusammen rund 8000 Mitglieder) rund 50 Cent mehr pro Monat zahlt. Er sehe jetzt die Politik in der Pflicht, sich mit den Vereinen zu besprechen.

Den Ärger der Kollegen über die anstehende Erhöhung teilt SC Vorsitzender Jürgen Lücke. Er befürchtet bei Erhöhung des Allgemeinbetrags Austritte im erheblichen Maße - vor allem bei Mitgliedern, die keine aktiven Sport mehr betreiben. Speziell der SC sei von der Erhöhung betroffen, weil der Verein Sportarten wie Badminton und Handball anbietet, die auf Hallen angewiesen sind. Hinzu komme, dass das Waldstadion in der Fläche überdimensioniert und entsprechend zu teuer sei.

Jürgen Lücke klagt aber auch über atmosphärische Störungen im Umgang von Stadtverwaltung und Vereinen. Er vermisse die aktive Suche nach Alternativen und die Mitteilung genauer Daten und Zahlen, die eine Einschätzung der Handlungsmöglichkeit erst möglich machen. „Solange wir keine konkreten Angaben haben, hängen wir in der Luft“, so Lücke. Als ärgerlich nennt er zudem die Zeitkomponente: „Die Vorgabe ist in diesem kurzen Zeitraum unangemessen.“ Die Vereine verstünden die Problematik der Stadt und ihrer Vorgaben, aber: „Der Bürgermeister muss erkennen, dass die Belastungsgrenze nicht grenzenlos ist.“

„Der Bürgermeister muss erkennen, dass die Belastungsgrenze nicht grenzenlos ist.“
Jürgen Lücke, Vorsitzender des SC Hörstel


Ibbenbürener Volkszeitung, 26.09.2024
Stephan Beermann (Autor)
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