Volleyball

Die Hobby-Volleyball-Herren auf großer Tour


So richtig konnten wir es eigentlich selbst nach der Tour nicht festlegen, was wir jetzt gemacht hatten. Auf jeden Fall war jeder begeistert, geschafft und einig in der Meinung, an diesem Wochenende etwas doch eher Außergewöhnliches erlebt zu haben. Doch der Reihe nach!

Oberhof-2012-1Oberhof wurde als Ziel für den Wochenend-Trip der Hobby Herren der Volleyball-Abteilung ausgewählt. Oberhof steht für Skisport. Daher war es schon ungewöhnlich diesen thüringischen Luftkurort im Spätsommer zu besuchen. Doch der Plan stand und sollte auch genauso erfüllt werden.

Über verschiedenen teilweise noch nie gehörte geschweige denn erlebte Stationen brachte uns die Bahn doch noch pünktlich ins Thüringische. Nach dem kurz geklärt wurde wer wo schläft ging‘s ans Bowlen. Eine ruhige Kugel schob da keiner und so entbrannte ein wahrer Kampf um die Kegel und sollten sie alle gefallen sein, wurde dies auch lauthals bejubelt. Das anschließende Abendessen schmeckte, obwohl es für manch einen zur Geduldsprobe geworden war. Sieben Rostbrätl sind ebend sieben Rostbrätl … .

 

Oberhof-2012-2Der nächste Tag sollte mit einigen Überraschungen aufwarten. Schon beim ersten Blick auf die für uns bereitgestellten Fahrräder war klar, dass VdK Sattel, Elektroantrieb, Satteltaschen oder andere Extras fehlten. Pures Mountain Biking war angesagt. Zunächst jagte unser sympathischer Tourguide uns die Berge runter, zeigte und erläuterte uns die Kinder- und Jugendschanzen und führte uns zur Tal- bzw. Zielstation der Oberhof’s Rennschlittenbahn. Dort offenbarte sich dann für jeden die Weisheit, dass nach einem Runter ein Rauf folgt. Wir mussten hoch zum Start und der Anstieg sah endlos aus. Es ging sehr steil hinauf und so mancher schob letztendlich sein Gefährt an der Rennschlittenbahn hinauf. Das hatte den netten, jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht so richtig realisierbaren Seiteneffekt, dass man schon mal den Verlauf der Bahn studieren konnte, denn … kaum oben angekommen, ging es in den Bob und mit achtzig Sachen in diesem Gefährt die Bahn wieder runter. Unglaublich was für Kräfte da auf einen wirken und wie einem der Kopf hin- und hergeschleudert wird. Nach einer Minute und vierzig Sekunden war man im Fünfer-Bob unten. Bloß gut, dass hinten ein Profi saß, der wusste wann man bremsen musste.

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Schnell ging‘s wieder aufs Rad und ab zur Biathlon Schießanlage. Schützenkönig Schießen stand auf den Plan. Wir schossen mit Original-Biathlon-Waffen auf Original-Biathlon Ziele. Das dabei die 11,5 cm große Scheibe fürs Stehendschießen leichter zu treffen war als die 4,5 cm Scheibe fürs Liegend Schießen mussten wir alle erfahren. Nach hartem Kampf schaffte es aber unser Oberhof Schützenkönig Stefan Overmeier dennoch alle 10 möglichen Treffer zu setzen. Danach begann aber der eigentliche Wettkampf … Biathlon mit Mountainbike. Der anspruchsvolle Rundkurs musste dreimal bewältigt werden. Dazwischen wurde natürlich wie beim richtigen Biathlon geschossen. Die Anstrengung stand noch jedem ins Gesicht geschrieben als nach einer Stunde der Gewinner, Super-Mario Lüttmann gekrönt wurde.
Die Siegerehrung stand dabei ihrem Original in nichts hinterher. Das auch in der Schießhalle trainierende USA Damenteam, immerhin angeführt von der Fünften der WM 2012 von Ruhpolding Susann Dunklee, lies es sich nicht nehmen mit aufs Gruppenbild zu kommen.

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Oberhof-2012-4Die sich dann anschließende, unserem Tourguide nach erholsame Thüringen Rundfahrt, sollte unsere Beine ganz schön beanspruchen und so manchem seine Grenzen offenbaren. Knapp 30 km klingt fürs platte Land nicht viel, aber die Berge mit teilweise sehr steilen oder auch sehr langen Anstiegen machten die Beine ganz schön müde. Nach dem Besuch der auch im Sommer auf minus 4° abgekühlten Langlaufskihalle (Schnee im Sommer hat schon was!) und einer sachkundigen Führung an der Großschanze erreichten wir dann auch sichtlich geschafft in den frühen Abendstunden die Bergbaude. Köstliche echt thüringische Speisen gepaart mit Saalfelder Bockbier halfen den Energiehaushalt etwas zu konsolidieren. Auch half ein etwas rostig klingender Trompeter, eigentlich als Attraktion einer am Nebentisch stattfindenden Geburtstagsfeier gedacht, die Gemüter wieder aufzuwecken. Den Schneewalzer kannten wir alle. Da sich aber der Musikus nicht ganz so sicher war, ob’s das was er da spielt auch wirklich der Schneewalzer sein sollte, übertönten wir ihn einfach. Kurz um … die Bergbaude gehörte ab diesem Zeitpunkt uns. Gut gestärkt und noch besser gelaunt begaben wir uns dann auf den Rückweg, der für einige noch einmal eine richtige Herausforderung wurde. Alle blieben „Gott sei’s gedankt!“ auf dem Rad und auf dem Weg … und so erreichten wir noch kurz vor der Dunkelheit unser Hotel. Kurze Beratung, ob denn eine Dusche nötige sei oder nicht - und ab ging‘s halt in nicht mehr ganz so frisch wirkenden und vor allen riechenden Sachen in die nächste Gastwirtschaft. Machte nix! Dieser Tag schrie nach einer intensiven Auswertung. Ein paar Kaltgetränke und Glassplitter später fielen wir in die Betten. Das Wetter meinte es fast zu gut am nächsten Tag als wir die lange Heimreise antraten. Das Wochenend-Ticket der Bahn fest in der Hand avancierte jeder von uns auf dem Weg nach Hörstel zum Klimaanlagen-Tester bei der Bahn.

Alle waren sich einig, die Tour war ein Riesenspaß und … uns volleyballspielenden biathletischen RadBobfahrern bleibt jetzt nichts anderes übrig, als auf Schnee zu warten.

 


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