Nationalspielerin bei integrativer Fußballmannschaft
Eine „Super-Erfahrung“ nannte die 22-malige deutsche Fußball-Nationalspielerin Alexandra Popp ihren Besuch bei der integrativen Fußballmannschaft des SC Hörstel. „Es ist einfach schön zu sehen, wie die Kinder Spaß am Fußball haben“, lautete das Fazit der Bundesliga-Spielerin des FCR Duisburg.
Wer kann schon von sich behaupten, einmal gegen eine Nationalspielerin gespielt zu haben? Seit dem vergangenen Samstag können sich die Jungen und Mädchen der integrativen Fußballmannschaft des SC Hörstel zu diesem Kreis der Privilegierten zählen.
Nachdem bereits im Vorjahr der Bundesligaspieler Lars Unnerstall bei einem Besuch in Hörstel sein Können unter Beweis gestellt hat, gab in diesem Jahr die 22-malige Nationalspielerin Alexandra Popp ihre Visitenkarte in Sachen Torschuss und Zweikampfführung ab. Nach einer knappen halben Stunde Training und einem Mannschaftsfoto wurden natürlich auch alle Autogramm- und Fotowünsche bereitwillig erfüllt.
Gruppenbild mit Nationalspielerin: Die integrative Fußballmannschaft des SC Hörstel
hatte Besuch von Alexandra Popp (stehend, 6. v.l.).
Über den namhaften Besuch freute sich neben den zahlreichen Eltern vor allem Mitorganisator Maik Haking, dem vor sechs Jahren die Idee zur ersten integrativen Jugendfußballmannschaft in der Region gekommen war. Auf Initiative einer Mutter, deren Kind ebenfalls in der Mannschaft aktiv ist, sei der Besuch von Alexandra Popp erst zustande gekommen. ,,Ein glücklicher Zufall”, so formuliert Haking die Tatsache, dass der ehemalige Trainer von Alexandra Popp, Horst Westermann, seit einigen Jahren in Hörstel wohnt und die Wege somit ungleich kürzer waren.
Gemeinsames Fußballspielen von Kindern mit unterschiedlichen Voraussetzungen: So laute die Idee, die Maik Haking von Anfang an bei seinem Projekt begleitet habe. ,,Wir wollen den Jungen und vor allem auch Mädchen Freizeitverhalten bieten, mit allem, was dazu gehört”, sagt Haking.
Wie andere Kinder, so sollen auch sie Mitglied einer Mannschaft sein und für sich ganz individuell trainieren. ,,Die Kinder bestimmen das Training”, stellt Haking mit einem leichten Schmunzeln fest. Denn gerade ab einem höheren Alter zähle in Fußballvereinen der Leistungsgedanke samt Erfolg. Und ab diesem Moment werde es für Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung, ganz gleich welcher Art, schwierig, in Fußballmannschaften zurecht zu kommen. ,,Der Spaß steht im Vordergrund, und nicht der Leistungsgedanke”, formulieren auch die engagierten Eltern wie Reinhild Wiesch die Devise, nach der die Jungen und Mädchen einmal in der Woche zum Training zusammenkommen.
Zwischen 20 und 28 Mitglieder zählt die integrative Hörsteler Fußballmannschaft mittlerweile, in den Altersklassen zwischen 4 und 18 Jahren ist dabei alles vertreten. Ein Trainergespann von mittlerweile fünf Trainerinnen und Trainern kümmert sich darum, dass die Trainingseinheiten abwechslungsreich gestaltet werden und vier bis fünf Mal im Jahr Turniere besucht werden können. Denn an einer so genannten ,,Ligarunde” werde noch gearbeitet, und auch die Aufteilung der Mannschaft in eine Jugend- und eine Kindermannschaft sei in Planung.
Von all diesem Engagement von Eltern, Betreuern und Aktiven vom SC Hörstel konnte sich auch Alexandra Popp an diesem Samstag überzeugen. Für sie selbst sei es der erste Kontakt mit einer integrativen Fußballmannschaft gewesen. Eine ,,Super-Erfahrung”, wie sie selbst sagt. ,,Es ist einfach schön zu sehen, wie die Kinder Spaß am Fußball haben und selber erfahren, wie toll es ist, Fußball zu spielen. Ich hoffe, dass alle noch möglichst lange am Ball bleiben.” Das hofft auch Maik Haking, um nach der ersten Idee einer integrativen Fußballmannschaft die Idee eines eigenen Ligabetriebs irgendwann einmal zu realisieren.
Der Originalbericht, weitere Fotos sowie ein Video befindet sich auf der Homepage der Ibbenbürener Volkszeitung (IVZ)