„Super“, schwärmen die Damen, die dienstagsvormittags zum Seniorinnenturnen der Fabi Ibbenbüren in das Pfarrzentrum St. Antonius kommen. Mit „super“ meinen sie ihre Übungsleiterin und die Gymnastikstunden, die sie jede Woche anbietet.
Ob beim Fabi-Turnen oder beim SC Hörstel, Conni Krabbe ist die Übungsleiterin, wenn es darum geht, Frauen im fortgeschrittenen Alter geistig und körperlich fit und beweglich zu halten. Der Dienstag ist ihr Sporttag. Morgens sportet sie mit Frauen in zwei Gruppen im Pfarrzentrum St. Antonius, die sich für das Seniorinnen-Turnen der Familienbildungsstätte entschieden haben. Die erste Stunde beginnt um 8.30 Uhr, die zweite um 9.30 Uhr. Nachmittags um 15.10 Uhr leitet sie die SC-Gruppe „Sport und Gymnastik 50+“ in der SC-Gymnastikhalle, an der Frauen und Männer teilnehmen können. Wie sie sagt, sind es aber ausschließlich Frauen ab 60, die hier fit bleiben möchten. Und abends um 18.30 Uhr steht das SC-Frauenturnen in der Ludgerus-Sporthalle an, das zwar nicht speziell für Seniorinnen ausgeschrieben ist, deren Teilnehmerinnen aber mittlerweile auch die 60-Jahr-Marke überschritten haben. Die ältesten Turnerinnen sind bereits über 80 Jahre.
Neben dem Sport gibt es in allen Gruppen gesellige Veranstaltungen. Bei den Frauen im Pfarrzentrum sind es das Karnevals- und das Adventsfrühstück, bei Sport und Gymnastik 50+ ein Adventskaffee und beim Frauenturnen die Ehrung der fleißigsten Turnerinnen, ein Karnevalsturnen, im Frühjahr eine Radtour mit Grillen im Stadion, nach der letzten Sportstunde vor dem Sommerferien geht es zum Eis essen, und eine Adventsfeier gibt es auch noch.
Als Conni Krabbe sich im Jahr 1988 entschied, am Frauenturnen in der Ludgerus-Sporthalle unter der Leitung von Irene Widok teilzunehmen, ahnte sie nicht, dass sie selbst einmal diese und weitere Sportgruppen leiten würde. Irgendwann fragte die damalige Übungsleiterin sie, ob sie sich vorstellen könne, einen Übungsleiterschein zu machen und sie bei Bedarf zu vertreten. Nach einigem Überlegen konnte Conni Krabbe es und absolvierte 2005 ihre Übungsleiter C-Ausbildung. Im selben Jahr machte sie noch den Übungsleiterschein A „Prävention Herz-Kreislauf“, zwei Jahre später wurde sie DTB-Kursleiterin in Walking/Nordic Walking, 2010 absolvierte sie die Übungsleiterausbildung B „Sport der Älteren“. Zwischendurch gab es immer wieder Wochenendlehrgänge und Fortbildungen mit den Themen Sport bei Arthrose, Sport bei Osteoporose, Sport nach Gelenkersatz, Fit im besten Alter, Shake und Roll in der Prävention.
Ihre erste Übungsleiterstunde gab sie vor fast genau 14 Jahren, am 5. Februar 2005. Sie vertrat Irene Widok beim Frauenturnen. Immer häufiger sprang sie ein und im Dezember 2014, als Widok als Übungsleiterin aufhörte, übernahm sie ganz.
Foto (Marianne Sasse / IVZ): Spaß beim Sport mit Conni Krabbe (vorne Mitte)
Ihr macht es Spaß, die Damen fit zu halten. Viele kommen schon sehr lange, so wie die 86jährige Magdalene Heller, die seit fast 27 Jahren dienstags vormittags zur Gymnastik kommt. „Seit ich mit 60 in Rente gegangen bin, bin ich dabei“, sagt sie. Die Gymnastik tue ihr gut, meint sie. „Die Sportstunden sind schön. Das brauchen wir doch.“
Die Übungsstunden im Pfarrzentrum und nachmittags in der SC-Gymnastikhalle sind gleich aufgebaut. Zuerst wird 25 Minuten im Stehen oder Laufen Sport gemacht, dann folgt eine zehnminütige Pause. Anschließend geht es weitere 25 Minuten im Sitzen weiter. Bewegung und Gedächtnis, Mobilisation für den gesamten Körper, Gleichgewicht und Muskeln, letztes mit und ohne Kleingeräten, wie etwa, Bälle, Therabänder, Stäbe, Reifen, Sandsäckchen oder Poolnudeln, werden so trainiert.
„In der Gymnastikhalle ist die Auswahl an Sportgeräten, die genutzt werden können, größer“, sagt Conni Krabbe. Die Stunden dienstags abends beginnen mit einem Aufwärmprogramm aus Mobilisations- und
Gedächtnisspielen, dann folgt Muskel- und Gleichgewichtstraining im Stehen und Laufen, danach gibt es 30 Minuten Übungen auf der Matte und als Abschluss Entspannungsübungen oder kleine Massageeinheiten, bei denen sich die Frauen gegenseitig massieren. Wer dann noch Lust hat, spielt eine Runde Völkerball.
In allen diesen Sportgruppen sind weitere Frauen gern gesehen. Sie können einfach zu den Übungsstunden dazukommen.
Ibbenbürener Volkszeitung, 24.01.2019
Marianne Sasse (Autorin)
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